Was sollte eine Honorarberatung kosten?

Die Höhe des Honorars hängt unter anderem vom Vergütungsmodell und der Erfahrung des Honorarberaters ab.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

Wie wird eine Honorarberatung vergütet?

Bevor ich zeige, was eine Honorarberatung üblicherweise kostet, sollten wir klären, wie eine Honorarberatung abgerechnet wird. Grundsätzlich gibt es drei Vergütungsmodelle:

  • Stundensätze: Sie zahlen nur für die tatsächlich geleisteten Beratungs- und Vorbereitungsstunden (z.B. 150 Euro brutto pro Stunde).

  • Pauschalpreise: Feste Preise für bestimmte Dienstleistungen, etwa einen Ruhestandsplan oder Produktcheck.

  • Verwaltungsgebühren: Laufende Kosten, damit der Honorarberater das Portfolio verwaltet (z.B. 1 Prozent der Anlagesumme pro Jahr).

In der Praxis kommen häufig Mischmodelle vor: Manche Honorarberater erstellen gegen Pauschalpreis oder Stundenhonorar ein ETF-Portfolio, das der Anleger anschließend selbst verwaltet.

Gleichzeitig bieten sie eine laufende Vermögensverwaltung an, bei der das Geld nicht bei günstigen Onlinebanken wie Scalable Capital oder ING liegt, sondern bei spezialisierten Depotanbietern, wo auch der Honorarberater Zugriff hat.

Was kostet eine Honorarberatung Finanzen?

Die Kosten einer Honorarberatung variieren je nach Vergütungsmodell:

  • Stundensatz: Je nach Berater zwischen 150 und 300 Euro pro Stunde (inkl. 19 % MwSt.). Abgerechnet wird nicht nur das Beratungsgespräch, sondern auch Recherchen und die Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Beratungsdokumentation. Für ein ETF-Portfolio ohne Altlasten brauchen Honorarberater meiner Beobachtung nach mindestens 5 Stunden. 

  • Pauschalpreis: Ähnlich hoch wie ein Stundensatz, abhängig vom Beratungsumfang und der Qualifikation des Beraters.

  • Verwaltungsgebühren: Verwaltungsgebühren liegen bei Vermögen bis 1 Mio. Euro typischerweise zwischen 0,8 und 1 % pro Jahr. Bei 1 Mio. Euro Vermögen und 1 % Gebühr wären das 10.000 Euro. Bei höheren Summen kann die Gebühr sinken, bleibt nach meiner Beobachtung aber in aller Regel deutlich über 0,5 % pro Jahr.

Warum sind die Kosten so hoch?

Ob die Kosten hoch sind, ist Ansichtssache – Experten kosten Geld. Steuerberater oder Anwälte verlangen ähnlich viel oder sogar mehr.

Ein guter Honorarberater ist dieses Geld auch wert. „Ein fachkundiger Berater, der uneingeschränkt in Ihrem Interesse für Sie tätig wird, kann Ihnen tatsächlich erheblichen Mehrwert generieren und die von ihm verursachten Kosten mehr als wieder einbringen“, schreibt etwa der Finanzprofessor Hartmut Walz in seinem Buch „Beraten statt verraten“.

Zudem fallen Betriebskosten für Marketing, Software, Versicherung und Prüfberichte an, und der Berater muss für Alter, Krankheit, Urlaub und Weiterbildung vorsorgen.

Die Höhe hängt außerdem von der Berufserfahrung und Qualifikation ab: Ältere Berater oder CFPs („Certified Financial Planner“) verlangen mehr, bieten dafür aber auch mehr Expertise.

Lohnt sich eine Honorarberatung?

Die anfänglichen Beratungskosten können Sie schon nach wenigen Jahren wieder hereinholen – vorausgesetzt, Sie besitzen noch kein ETF-Portfolio und Ihr Geld würde auf Bankkonten liegen bleiben oder in teuren provisionsbasierten Produkten.

Schon bei einer Anlagesumme von 30.000 Euro und einem Honorar von 1500 Euro lohnt sich die Honorarberatung in meiner Hochrechnung gegenüber einer Provisionsberatung oder ETF-Vermögensverwaltung nach etwa fünf Jahren.

Dabei gehen wir davon aus, dass alle Anleger am Kapitalmarkt die gleichen Renditen erzielen und sich nur die Kosten unterscheiden.

Würden Sie das Geld dagegen auf Tages- oder Festgeldkonten liegen lassen, hätten Sie mit einer Honorarberatung schon nach 2,5 Jahren mehr Vermögen – einfach, weil die Renditen bei Bankeinlagen deutlich geringer ausfallen (siehe Tabelle).

Honorar- vs. Provisionsberatung: Endvermögen nach Startkapital (Beispiel)

Annahmen für die Honorarberatung: 0,2 Prozent ETF-Gebühren und Honorar von 1500 Euro zu Beginn

Anlagesumme
Gegenüber einer Provisionsberatung oder Vermögensverwaltung*
Gegenüber einer Mischung aus Tagesgeld und Festgeld**
20.000 Euro
8 Jahre 1 Monat
3 Jahre 8 Monate
30.000 Euro
5 Jahre 2 Monate
2 Jahre 5 Monate
50.000 Euro
3 Jahre 1 Monat
1 Jahre 6 Monate
100.000 Euro
1 Jahr 7 Monate
9 Monate

Quelle: Eigene Berechnungen

*Historische, inflationsbereinigte Rendite von 3,9 % p.a. für ein 60/40-Portfolio (globale Aktien / 80-20-Mischung aus Geldmarktzinsen in Deutschland und mittelfristigen deutschen Staatsanleihen). Bei der Provisionsberatung fallen 1,2 % Fondsgebühren pro Jahr an. Die Vermögensverwaltung verursacht Gesamtkosten von 1,2 % p.a., bestehend aus 0,2 % ETF-Gebühren und 1,0 % Verwaltungsgebühren.

**Historische, inflationsbereinigte Rendite von 1,5 % p.a. für ein Portfolio aus 80 % Geldmarktzinsen in Deutschland und 20 % mittelfristigen deutschen Staatsanleihen (REXP). Bei Bankeinlagen entstehen keine Kosten.

Anmerkung: Alle Renditen basieren auf historischen Durchschnittswerten für den Zeitraum von 1970 bis 2022 in Deutschland. Die Ergebnisse dienen nur der Veranschaulichung und sind keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

Wenn Sie noch kein Vermögen haben, aber monatlich 400 Euro sparen können, haben Sie nach sechs Jahren mehr Vermögen. Hier nehmen wir ein Honorar von 800 Euro an, da ein Anleger ohne Altportfolio weniger Aufwand für den Honorarberater bedeutet.

Alle Berechnungen basieren auf typischen Kosten sowie den historischen Kapitalmarktrenditen der vergangenen 50 Jahre in Deutschland (siehe Tabelle).

Honorar- vs. Provisionsberatung: Endvermögen nach Sparrate (Beispiel)

Annahmen für die Honorarberatung: 0,2 % ETF-Gebühren, Honorar von 800 Euro zu Beginn

Sparrate pro Monat
Gegenüber einer Provisionsberatung oder Vermögensverwaltung
Gegenüber einer Mischung aus Tagesgeld und Festgeld
100 Euro
12 Jahre
8 Jahre 6 Monate
200 Euro
8 Jahre 8 Monate
6 Jahre
300 Euro
7 Jahre 6 Monate
4 Jahre 10 Monate
400 Euro
5 Jahre 11 Monate
4 Jahre 3 Monate
800 Euro
4 Jahre 2 Monate
2 Jahre 9 Monate

Quelle: Eigene Berechnungen

Anmerkungen: Annahmen wie oben. Der Honorarberatene spart zunächst, bis er das Honorar von 800 Euro beisammen hat, und verwendet dieses dann für die Honorarberatung. Danach beginnt er mit dem Vermögensaufbau in Höhe der monatlichen Sparrate. Im Gegensatz dazu starten der Provisionsberatene und der Nutzer einer Vermögensverwaltung sofort mit dem Vermögensaufbau, tragen jedoch höhere laufende Kosten. Der angegebene Zeitraum zeigt, ab wann der Honorarberatene mehr Vermögen besitzt. Die Ergebnisse dienen nur der Veranschaulichung und sind keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

Fazit: Honorarberatung Kosten

Eine Honorarberatung auf Stundenbasis kann sich je nach Sparrate und Vermögen sowie der Kapitalmarktentwicklung bereits nach wenigen Jahren rechnen.

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Über den Autor

Elias Huber ist stundenbasierter Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h GewO). Er unterstützt Anleger im Raum Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Freiburg sowie deutschlandweit per Videokonferenz – mit unabhängiger Finanzberatung rund um Geldanlage, Altersvorsorge und Depotanalyse.

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Elias Huber ist Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h GewO). Er unterstützt Anleger im Raum Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Freiburg sowie deutschlandweit per Videokonferenz – mit unabhängiger Finanzberatung rund um Geldanlage und den Vermögensaufbau mit ETFs.

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