Warum MSCI World ex USA ETFs Sinn machen

Mit dem MSCI World ex USA senkst du das Klumpenrisiko in deinem Weltportfolio.

Das Wichtigste in Kürze

Was ist der MSCI World ex USA?

Der MSCI World ex USA Index bildet die Wertentwicklung von großen und mittelgroßen Unternehmen aus 22 Industrieländern ab. Das Besondere: Die USA – der größte Aktienmarkt der Welt – sind bewusst ausgeschlossen.

Dadurch kannst du den USA-Anteil niedriger ansetzen als bei Welt-ETFs wie dem MSCI World oder dem FTSE All-World, wo er bei 60 bis 70 Prozent liegt.

Ein weiteres Merkmal ist die ausgewogene Streuung: Kein Unternehmen macht mehr als 1,5 Prozent aus, kein Land mehr als 20 Prozent und keine Branche mehr als 25 Prozent.

Small Caps und Schwellenländer sind – wie beim MSCI World – nicht enthalten. Der Index bildet die obersten 85 Prozent der Marktkapitalisierung ab.

Welche ETFs auf den MSCI World ex USA gibt es?

Du hast mehrere ETFs zur Auswahl. Der älteste und aktuell größte stammt von Xtrackers: Er wurde im März 2024 aufgelegt und hat innerhalb eines Jahres rund 1,3 Milliarden Euro eingesammelt. Verfügbar ist eine thesaurierende und ausschüttende Variante.

Daneben gibt es drei weitere ETFs von iShares, Amundi und UBS. Alle drei sind thesaurierend. Bis auf den UBS-ETF verwalten sie jeweils über 100 Millionen Euro (Stand: Mai 2025). Eine Schließung ist daher unwahrscheinlich.

Alle vier ETFs replizieren physisch, also kaufen tatsächlich die Aktien aus dem Index. 

Alle ETFs auf den MSCI World ex USA im Überblick
ETF
Fondsvermögen
TER
ISIN
Xtrackers MSCI World ex USA
2,5 Mrd. Euro
0,15%
Thesaurierer: IE0006WW1TQ4 Ausschütter: IE000Z0FC0G5
Amundi MSCI World ex USA
392 Mio. Euro
0,15%
Thesaurierer: IE00085PWS28
iShares MSCI World ex-USA
268 Mio. Euro
0,15%
Thesaurierer: IE000R4ZNTN3
UBS MSCI World ex USA
0 Mio. Euro
0,15%
Thesaurierer: LU2807512947

Quelle: JustETF (Stand: Mai 2025)

Was sind die Nachteile von MSCI World ex USA ETFs?

Bevor ich die Vorteile nenne, erkläre ich zuerst, wann sich MSCI World ex USA ETFs weniger lohnen.

Erhöhter Aufwand durch zwei ETFs

Ein Nachteil ist der höhere Aufwand im Vergleich zu einer Ein-ETF-Strategie. Wenn du den MSCI World ex USA nutzt, solltest du auch einen USA-ETF dazunehmen. Dann ist regelmäßiges Rebalancing nötig, um die ursprüngliche Gewichtung zwischen beiden ETFs (etwa 50/50) wiederherzustellen.

Das ist aufwendiger, komplizierter und fehleranfälliger als bei nur einem einzigen ETF, der die gesamte Welt abdeckt. Außerdem können beim Rebalancing Steuern anfallen, die viele Anleger ungern tragen.

Zwar kannst du deine Sparraten anpassen, um dein Portfolio ins Gleichgewicht zu bringen (Cashflow-basiertes Rebalancing). Doch mit steigendem Depotwert dauert das immer länger und wird schließlich kaum noch praktikabel.

Fehlende Abdeckung von Schwellenländern und Small Caps

Ein weiterer Nachteil: Der MSCI World ex USA enthält weder Schwellenländer noch Small Caps (Aktien kleiner Unternehmen). Du deckst also nur rund 80 Prozent des globalen Aktienmarktes ab.

Wenn du auch diese Bereiche einbeziehen möchtest, brauchst du zusätzliche ETFs, was dein Portfolio komplexer und fehleranfälliger macht. 

Trotzdem unterscheidet sich die langfristige Wertentwicklung vermutlich kaum von einem Weltportfolio, das auch Small Caps und Schwellenländer einbezieht. So war die Performance von ETFs auf den MSCI World und den MSCI ACWI IMI – letzterer enthält auch Small Caps und Schwellenländer, ersterer nicht – in den vergangenen 15 Jahren nahezu identisch (siehe Chart).

Entwicklung von Welt-ETFs mit und ohne Smallcaps & Schwellenländer

Quelle: JustETF

Nicht ideal für bestehende Weltportfolios

Ein ETF auf den MSCI World ex USA eignet sich nicht für Anleger, die bereits ein breit gestreutes Weltportfolio haben. Es kommt zu Überschneidungen mit anderen ETFs, und du verlierst leicht den Überblick, in welche Länder, Branchen und Unternehmen du investiert bist.

Ungeeignet für ein Weltportfolio aus einem einzigen ETF

Als einziger ETF für ein Weltportfolio ist der MSCI World ex USA ungeeignet. Da die USA komplett fehlen, würdest du rund 65 Prozent des weltweiten Aktienmarktes ausklammern. 

Das würde die Diversifikation stark einschränken und das Ziel weltweiter Streuung verfehlen. Der Index ist klar als Ergänzung zu einem USA-ETF gedacht.

Was sind die Vorteile von MSCI World ex USA ETFs?

Trotz dieser Nachteile bieten MSCI World ex USA ETFs auch klare Vorteile, die sie für manche Anleger sinnvoll machen.

Reduzierung des USA-Klumpenrisikos

Kombinierst du einen MSCI World ex USA ETF mit einem USA-ETF (z. B. MSCI USA oder S&P 500), kannst du den USA-Anteil verringern. Standardindizes wie der MSCI World enthalten 65 bis 75 Prozent US-Aktien.

Ein Portfolio, das je zur Hälfte aus MSCI World ex USA und MSCI USA ETFs besteht, senkt das Klumpenrisiko deutlich – sowohl bei den zehn größten Unternehmen als auch bei der größten Aktie Apple und der IT-Branche insgesamt.

Diese Strategie reduziert die Konzentrationen sogar besser als die beliebte 70/30-Strategie (70 Prozent Industrieländer, 30 Prozent Schwellenländer).

Klumpenrisiken in Weltportfolios im Vergleich*
SPDR MSCI ACWI IMI
70/30-Portfolio
50/50-Portfolio
USA
64,6%
51%
50%
IT-Branche
23,2%
24,3%
19,6%
Apple
4,2%
3,6%
3,5%
Top 10
19,6%
21,1%
12,6%
Marktkapitalisierung
99%
90%
80%

Quelle: Eigene Recherchen (Stand: 28. Februar 2025)

*Die 70/30-Strategie kombiniert Investments in den MSCI World und den MSCI Emerging Markets, während die 50/50-Strategie den MSCI World ex USA mit dem MSCI USA verbindet.

Niedrige Kosten

Ein weiterer Vorteil sind die sehr niedrigen Gebühren. Alle aktuell verfügbaren ETFs auf den MSCI World ex USA haben eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,15 Prozent pro Jahr. ETFs auf den MSCI USA oder den S&P 500 sind sogar noch günstiger und kosten teils nur 0,05 Prozent oder weniger.

Damit lässt sich ein Weltportfolio mit einer jährlichen Gebühr von etwa 0,1 Prozent zusammenstellen. Das ist günstiger als viele breit streuende Welt-ETFs wie der Vanguard FTSE All-World (0,22 Prozent TER) oder der SPDR MSCI ACWI IMI (0,17 Prozent TER). 

Einfach handhabbares Portfolio

Ein Portfolio, das aus nur zwei ETFs besteht, ist relativ leicht zu verwalten – besonders wenn du eine 50/50-Gewichtung wählst. Dann erkennst du schnell, ob ein Rebalancing nötig ist, da du in jedem ETF gleich viel investiert haben solltest. 

Zudem kannst du die Sparraten unkompliziert anpassen, ohne lange rechnen zu müssen, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen (Cashflow-basiertes Rebalancing).

Flexibilität beim ETF-Wechsel

Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl an ETFs. Nach einigen Jahren kannst du problemlos zu einem anderen ETF auf demselben Index wechseln – zum Beispiel, um Steuern zu optimieren, günstigere Gebühren zu zahlen oder falls ein ETF geschlossen wird.

Aktuell haben drei ETFs auf den MSCI World ex USA ein Fondsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Eine Schließung, die steuerliche Nachteile und Aufwand verursachen würde, ist bei diesen ETFs unwahrscheinlich.

Da ETFs auf den MSCI World ex USA beliebt sind, ist zudem zu erwarten, dass weitere Anbieter günstige ETFs auf diesen Index auflegen und der UBS-ETF ebenfalls die 100-Millionen-Marke knacken wird. 

Ist ein ETF auf den MSCI World ex USA sinnvoll?

Ob sich ein MSCI World ex USA ETF für dich lohnt, hängt von deiner Anlagestrategie und Risikobereitschaft ab.

Besonders geeignet ist er für eher risikoscheue Anleger, die den hohen Anteil der USA und bestimmter Tech-Konzerne reduzieren möchten. Außerdem kannst du mit der Kombination MSCI World ex UA und einem USA-ETF Schwellenländer meiden, die politisch instabiler sind und darum als riskanter gelten. 

Solange du daher einen USA-ETF beimischst, gibt es keinen Grund, der kategorisch gegen einen MSCI World ex USA ETF spricht. 

Fazit: MSCI World ex USA

Ein Portfolio aus je 50 Prozent MSCI World ex USA und einem USA-ETF ist ein sehr einfach handhabbares, günstiges und wenig aufwendiges Weltportfolio.

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Über den Autor

Elias Huber ist Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h GewO). Er unterstützt Anleger im Raum Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Freiburg sowie deutschlandweit per Videokonferenz – mit unabhängiger Finanzberatung rund um Geldanlage, Altersvorsorge und Depotanalyse.

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Elias Huber ist Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h GewO). Er unterstützt Anleger im Raum Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Freiburg sowie deutschlandweit per Videokonferenz – mit unabhängiger Finanzberatung rund um Geldanlage und den Vermögensaufbau mit ETFs.

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Honorar-Finanzanlagenberater

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